Wer hat es als Kind nicht getan?
Ein paar Quappen aus dem Tümpel zu fangen und Zuhause zu zeitigen.
Nichts anderes haben wir nun mit den Gelegen unserer Pfleglinge zu tun.
Ein paar wichtige Dinge müssen wir dabei beachten.
Folgende Themen habe ich für Euch illustriert:
-Entwicklungsstadien /Gelegeentwicklung
-Quappenanlagen meine Erfahrungen
-Quappenfutter / Lebend / Trockenmischungen
-Wasserchemie / Quappentee/ Umkehrosmose
-Landgänger / Aufzuchtboxen
Entwicklungsstadien Quappen
www.facebook.com/sciencedump/videos/1326095964085504/
Gesund entwickelte Phyllobates - Quappe
Erfolg und Misserfolg liegen nahe beieinander, manchmal verwaist ein Gelege und verpilzt.
Dies kann viele Gründe haben !!!
Ich belasse grundsätzlich die ersten Gelege aller Amphibien im Terrarium bis das Elternpaar die ersten perfekten Gelege hinbekommt.
Zudem gibt es nichts schöneres als die Tiere bei einen Quappentransport zu beobachten.
Meine Becken sind so konstruiert, dass ohne weiteres einige Quappen ohne mein Zutun im Becken hochkommen können.
Es stehen in jedem Terrarium ca.20 Liter biologisch gefiltertes Wasser zur Verfügung.
Im weichen Wasser GH >6d KH 3°d pH 6,8 sind unmengen Mikroorganismen beherbergt und an den Schwimmfarnen an der Oberfläche tummelt sich auch einiges an Springschwänzen.
Die Ernährung der Quappen im Becken ist somit gesichert.
Die Landgänger im Terrarium stehen denen in der künstlichen Aufzucht in nichts nach, ich denke sie sind eher etwas robuster.
Die Ufer der Wasserteile sind so angelegt, dass die Quappen ohne Probleme den Landgang bewältigen können.
Dieses ist ein verpilztes und unbrauchbares Gelege junger Mysteriosus, eines von fünf misslungenen Gelegen, bis es dann endlich mit der Pflege klappte. Der angeborene instinkt das Laich zu wässern reicht nicht aus um gleich die ersten Gelege durchzubringen. Das erfordert Übung.
Alle Dendrobaten, Phyllobaten wie auch Excidobates bewässern und Pflegen instinktiv ihre Gelege. Die geschlüpften Quappen werden vom Männchen in kleinste Wasseransammlungen transportiert, damit ist aber der Versorgungsauftrag der Eltern abgeschlossen und die Quappen sich und ihrem Glück absofort selbst überlassen.
Anders verhält sich dies bei Arten wie Oophaga pumilio und einigen wenigen Ranitomeya Arten, da wird das Gelege durchgehend von den Eltern gepflegt und gewässert. Die geschlüpften Quappen werden wie bei den Dendrobates Tinctorius vom Männchen in kleinste Wasseransammlungen "Phytotelmen" (Bromelientrichter oder Blattachseln transportiert), dort gut versorgt werden sie aber weiter versorgt.
Die Mutter legt eigens für die Verfütterung gedachte Eier in jede Phytottelme, in der sich eine Quappe befindet.
Diese dienen als Nahrung für die Quappe, andere Nahrung wird nicht angenommen. Bei Quappen dieser oophagen Arten ist eine Zeitigung ohne Zutun der Elterntiere fast nicht möglich.
Quappe mit Nähreiern in einem Bromelientrichter
mein Oophaga Pumilio Bastimentos mit Quappe auf der Suche nach einer Phytotelme
Mein Oophaga Pumilio Cristobal Weibchen beim Quappentransport
meine Oophaga Pumilio Cristobal Nachzucht Landgang 2018
Oophaga Pumilio Cristobal Nachzucht Landgang 2018
(Wie immer gilt auch hier, Ausnahmen bestätigen die Regel : Erik Schoob ein bekannter Histrionica-Züchter hat auch diese These wiederlegt, indem er mit Nähreiern einer anderen Art erfolgreich Oophage Arten von Hand zeitigte.)
Grundsätzlich eine einfache und schöne Sache, wenn die oophagen Arten die Pflege ihrer Gelege selbst übernehmen.
Allerdings ist die Erfolgsquote bei diesen naturselektiven Arten viel geringer als bei einer Zeitigung der Quappen von Tinctorius, Phyllobates & Co.
Entdecke ich ein Gelege, welches gezeitigt werden soll, belasse ich dieses 2-4 Tage im Terrarium. Ich kann es nicht 100% sicher sagen, doch ich denke, das die Tiere beim Bewässern ihres Geleges nicht nur zuvor aufgenommenes Wasser auf das Laich geben, sondern dieses Wasser auch mit Stoffen anreichern, die das Gelege resistenter machen.
Gelege die Direkt nach dem Ablaichen entnommen werden, neigen sehr stark zum Verpilzen. Dagegen sind Gelege welche zuerst von den Eltern gepflegt wurden, ohne größere Ausfälle zu Zeitigen.
Ich habe in den Filmdosen, wie auch den Laichhäuschen Laub liegen, welches das Überführen des Geleges in eine Petrischale o.ä. sehr erleichtert.
Wichtig ist, dass die dunklen Seiten der Eier alle nach oben zeigen und das gesamte Gelege im feuchten liegt, dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Wasser in der Petrischale steht und die Eier gar überdeckt werden, es muß noch ausreichend Sauerstoff ans Gelege kommen.
Details dazu unter den folgenden Bildern:
kleines Azureus Gelege 5. Tag mit wenig mit Humminsäuren angereicherten Wasser.
Frisch entnommenes, 5 Tage altes Azureus Gelege in der Petrischale mit Deckel.
8. Tag, die Vier zappeln schon fleißig.
12. Tag, die vier Quappen sind wohlauf, entwickeln sich prächtig.
Der Wasseranteil kann leicht erhöht werden, aber vorsicht, die Eier sollten in diesem Stadium nicht von Wasser überdeckt werden.
Die Quappen sind erst zwischen dem 18. und 20. Tag bereit für die Überführung ins Wasser.
Azureus Quappe mit Hinterbeinen
Gelege der Dendrobates tinctorius Pic Matécho
schon etwas ertragreicher als bei den Azureus.
Nach einigen verpilzten Gelegen haben die Dendrobates tinctorius robertus nun endlich gleich drei gute Gelege abgesetzt. Die folgenden zwei Gelege, die wohl in Vergessenheit geraten sind, pflege ich nun selbst.
Das Paar ist ausreichend beschäftigt das erste, der drei Gelege zu wässern und das Männchen damit die Quappen abzutransportieren.
Gelege Tinctorius robertus 14.03.2018
Gelege Tinctorius robertus 14.03.2018
Gelege Tinctorius robertus 14.03.2018
Gelege Tinctorius robertus 14.03.2018
Gelege Tinctorius robertus 14.03.2018
hier schön zu sehen, eine Quappe liegt auf dem Kopf, der weisse Dottersack ist oben
Gelege Tinctorius robertus 14.03.2018
hier schön zu sehen, eine Quappe liegt auf dem Kopf, der weisse Dottersack ist oben
Tinctorius Robertus Gelege 21.03.2018
Tinctorius Robertus Gelege 21.03.2018
Tinctorius Robertus Gelege 21.03.2018
Tinctorius Robertus Gelege 21.03.2018
2 Quappen schwimmen bereits in Aufzuchtdosen
27.01.2019 und wieder die Robertus,
warum nur immer in den Dreck
ich säubere mal nichts und überlasse bis auf die Wässerung das Gelege sich selbst.
mit 6 Quappen nicht größer als die vorigen Gelege, doch im Becken kommt die letzte Zeit nichts hoch, deshalb kümmere ich mich jetzt mal darum.
Aber erfahrene Tiere zeitigen ihre Quappen auch selbst:
Dendrobates Tinctorius Robertus Weibchen bei der Wasseraufnahme um das Gelege feucht zu halten
Dendrobates Tinctorius Robertus Männchen mit Quappe
man sieht es, er kann es gut alleine
Dendrobates Tinctorius Robertus Männchen mit Quappe
Aber auch in anderen Becken kamen Nachzuchten hoch
hier meine Dendrobates Tinctotrius Patricia 2016
meine Dendrobates Tinctorius Patricia 2016
meine Dendrobates Tinctorius Patricia 2016
meine Dendrobates Tinctorius Patricia 2016
meine Dendrobates Tinctorius Pic matécho 2003
meine Dendrobates Tinctorius Graubeiner 2015
meine Dendrobates Tinctorius Azureus skyblue 2018
meine Dendrobates Tinctorius Azureus skyblue 2018
meine Dendrobates Tinctorius Azureus 2016
meine Dendrobates Tinctorius Azureus
meine Dendrobates Tinctorius Azureus
meine Dendrobates Tinctorius Azureus
meine Dendrobates Tinctorius Alanis 2015
Fleißige Phyllobates Lugibris 02.06.2018
meine Vittatus 2012
meine Vittatus 2012
In den ersten Jahren wurden die paar Quappen die ich hatte, in den weißen Verkaufsdosen mit 10cm Durchmesser aufgezogen.
Die Behälter fassten viel zu wenig Wasser, so waren tägliche Wasserwechsel erforderlich.
Mit den Froschbeständen stiegen auch die Nachzuchten, also suchte man nach Alternativen.
So habe ich mit mit Quappenanlagen gearbeitet, die ziemlich benutzerfreundlich waren, die Wasserwechsel in den Quappenbehältern wurden über Zeitschaltuhren geregelt über eine Pumpe von selbst durchgeführt.
In den Anfangszeiten eine wirklich hilfreiche Variante. Ich integrierte die zwei Anlagen sogar in die Terrarienanlage und modifizierte sie mit einer Plexiglasabdeckung und Landteilen falls doch mal eine Quappe schneller an land gehen sollte als vorgesehen.
Doch die Quappenbehälter waren eher was für kleinere Arten.
Das Fassungsvermögen mit 20 Quappen je Anlage war mit ansteigen meiner gehaltenen Arten plötzlich auch nicht mehr ausreichend.
Die F1 Quappen meiner Tinctorius Wildfänge hatten auch eine stolze Größe, so standen plötzlich wieder haufenweise Dosen herum.
Quappenanlage 2012/2015
mit transpatenten Schüben. Mit 70x120x40mm BxTXH
ausreichen groß auch für Quappen größerer Arten.
In der Anlage können bis zu 64 Quappen gleichzeitig aufgezogen werden.
Wasserwechsel müssen hier täglich von Hand gemacht werden.
Hat aber auch einen großen Vorteil, man hat den Zustand der Tiere täglich im Augenschein.
Nachteil größerer Arbeitsaufwand erforderlich.
Im Bestrahlungs-Zyklus der Frösche im Terrarium-
bekommen auch die Quappen ihre Dosis an UV.
Hiezu dient eine OSRAM Ultra-Vitalux mit 300W Leistung.
Und wie bei den Futtertierzuchten liest man, tauscht sich aus und macht seine guten und weniger guten Erfahrungen. Und so ändert sich bei mir in der Quappenaufzucht Ende 2015 einiges.
Neuerungen 2015/2016
Glasbehälter mit Deckel für kleine Arten. Benötige ich nicht viel, 80% meiner kleinen Arten sind Eierfresser Oophagen, sie ernähren ihre Quappen mit unbefruchteten Nähreiern, eine künstliche ernährung ist nicht möglich.
Auch viele meiner Ranitomeya Arten ziehen ihre Quappen selbst hoch.
Taxiphyllum barbieri (javamoos) und Vesicularia ferrei(Weeping Moos) sorgen für gute Wasserwerte.
500ml fassende, Lebensmittelgeeignete Plastikbehälter mit Deckel für große Arten.
Taxiphyllum barbieri (javamoos) und Vesicularia ferrei(Weeping Moos) sorgen für gute Wasserwerte. Ob es nun auf Dauer Plastikbecher bleiben werden, kann ich noch nicht sagen aber dieses Fassungsvermögen soll es bleiben und Deckel sind auch Pflicht.
Die wöchentliche UV Bestrahlung soll auch seine Wirkung zeigen, deshalb gehe ich davon aus das es Plastik bleiben wird.
100 Behälter werden es letztendlich sein wenn der Umbau entgültig abgeschlossen ist.
Wasserwechsel sind jeden zweiten Tag fix eingeplant, bisschen aufwändig bei den vielen Behältern, aber die Wasserqualität macht sich definitiv bei der Qualität der Quappen und somit auch der Landgänger bemerkbar.
Wie mit allem im Leben verhält es sich auch im Hobby,
man lernt aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen.
Vor allem nutzt man die Erfahrung derer, die das Hobby bereits 20Jahre länger machen als man selbst.
Wobei ich selbst bereits 17 Jahre dabei bin und nicht ganz unbedarft habe ich noch lange nicht ausgelernt.
Ich schwöre mitlerweile auf 1l Plastikdosen und ordentlich Schwimmpflanzen zur Wasserreinigung für meine Quappen.
Ja und ich weiß, die Quappen haben in der Natur nur kleinste Wasseransammlungen (Phytotelmen) zur Verfügung.
Doch muss ich wirklich auch die widrigen Bedingungen der Natur nachahmen, haben meine Tiere nicht auch jeden zweiten Tag ausreichend Nahrung, während sie in der Natur manchmal Tage lang verzweifelt suchen.
Wieder zurück zum Thema, 1L Springschwanzdose, 500ml Wasser 2/3 Osmose 1/3 Leitungswasser und der Rest Luft, Deckel drauf und fertig.
Verdunstung gibt´s bei mir nicht möchte keine übermäßige Feuchtigkeit in der Wohnung.
Wöchentliche Wasserwechsel sind Pflicht.
Ich halte überhaupt nichts davon, gar keine Wasserwechsel vorzunehmen, wie es so manch Groskopferte meint, und nur das verdunstete Wasser nachzufüllen.
Man bedenke des Stoffwechsels der Tiere, der Ausscheidungen und sie schwimmen wirklich in manchen Anlagen bis zum Landgang in ihren eigenen Fäkalien.
Das sind denke ich diese Tiere, die man auf Börsen Kauft und die nach all dem Stress angekommen im neuen Bakterienstamm, tot umkippen.
Wenn sie nicht schon beim Transport sterben.
Aber so hat jeder seine eigene Auffassung von Qualität.
Genauso wie mit der Hygiene, verhält es sich mit dem Futter oder der Bestrahlung mit UV.
Der Eine hält es für zu vernachlässigen und der Andere legt Wert darauf 100% gesunde Tiere weiterzugeben und scheut dafür keine Kosten und Mühen.
Es gibt jetzt nur noch Platz für 60 Quappen und dann ist für mich Schluss.
Es soll ein Hobby bleiben und ich möchte es auch genießen können.
Bei 14 Terrarien und bis zu 400 Quappen da hörte der Spaß einfach auf, ich habe einen Anstrengenden Job und muss nicht noch mehrere Stunden Arbeit in eine Zuchtanlage stecken.
Und nur für den Großhandel zu züchten, für ein Schmerzensgeld ist den ganzen Aufwand nicht Wert.
Nach meiner Reduzierung habe ich auch weniger Quappen aufzuziehen, deshalb bekommen die Quappen auch luxuriöse 1L Dosen. Die momentane Anordnung der 60 Dosen stimmt mich noch nicht zufrieden, aber auch hier werde ich eine optimale Lösung finden.
Der derzeitige Blick auf meine Dosen, leicht zu füttern Wasserwechsel leicht gemacht. Oben sieht man noch Dosen aus einer ehemaligen Quapenanlage mit Überlauf.
Quappen in sauberen Wasser und abwechslungsreich Ernährt sind groß:
hier eine Robertus Quappe genau 43 Tage nach der Lösung vom Laich. Für die ersten funktionierenden Gelege wirklich große Quappen.
Tinctorius Black Suriname Quappe, ebenfalls ca. 1,5Monate alt, für mich nichts Neues sie produzieren ohne Ende kräftige Nachzuchten. Da hole ich auch keine Gelege raus, sondern Quappen die mir täglich ins Wasserteil geliefert werden.
Eine meiner Dendrobates tinctorius Robertus kurz vor dem Landgang
Landgängerbox 60x80x20cm
Landgängerbox 60x80x20cm
Landgängerbox 60x80x20cm Temperaturüberwacht
Landgängerbox 60x80x20cm Belüftung durch Gaze ausbruchsicher Abgedeckt.
Von Streichholzbeinen bei meinen Quappen blieb ich bisher verschont ich habe darüber gelesen und vielfach bei Anderen, gerade bei Pumis und Ranitomeya gesehen.
Genauso Verformungen des Rückrads aufgrund Vitamin B Mangels (Rachitis) beuge ich vor.
Dank Abwechslungsreicher Ernährung, UV und Vitaminen bereits bei der Ernährung der Elterntiere und überwachter Temperaturen bei den Quappen entwickelten sich alle Tiere sehr gut.
Doch Achtung!!!!
Gerade bei Vitamin A Präperaten aber auch BiPu Vital und Dendrocare oder Repashi können Überdosierungen leicht zu Todesfällen führen.
Hier sollte man sich wirklich belesen und Vorsicht walten lassen.
Quappenanlage 20.02.2019
Nun da auch das letzte verbleibende Becken mit fließend Wasser versehen, das Terrarium aus Bauphase 4 den Besitzer gewechselt hat, kann ich mit Bauphase 6 beginnen.
Nicht dass mir das Terrarium nicht gefallen hätte, aber es ist definitiv nicht mein Maß. Bei mir beginnt ein geeignetes Terrarium für Baumsteiger bei einer Tiefe von 60cm und einer Höhe ab einem Meter. Ich bin da schon sehr speziell.
Die linke Seite der Anlage wird zukünftig vorwiegend für die Quappenaufzucht, Unterbringung der Jungtiere und das Aufziehen tropischer Pflanzen genutzt werden.
Ich habe nun einige Jahre keine Quappen mehr gezeitigt, was an Nachzuchten hoch kam, kam ohne mein Zutun im Becken hoch. Dies möchte ich nun wieder ändern und auch mal wieder ein paar Nachzuchten auf die Börsen nehmen.
Kleben des ersten Beckens für die Quappenanlage.
Es werden wieder 60 bis 80 Quappen Platz finden, ob ich die Wasserwechsel weiter von Hand vornehmen werde, oder alles automatisiere, weiß ich noch nicht. Für beide Varianten wäre Platz und auch die Technik vorhanden.
Ich entschied mich diesmal für Transparente runde Becher aus Polypropylen
Füllinhalt: 200 ml
Durchmesser: 10,1 cm
Höhe: 4,3 cm
Die 1L Springschwanzdosen waren zwar von den Maßen ideal, doch gefüllt mit Wasser zeigten sie sich leider sehr instabil und schwammig zu handhaben.
Mit weißen 200ml Runddosen habe ich ja bereits gute Erfahrungen gesammelt, doch diesmal möchte ich transparente Becher um bei der Menge der Quappen auch den Überblick zu behalten.
Die Entwicklung der Quappenanlage wird demnächst in der Rubrik Bauphase 6 ersichtlich sein. Noch bin ich mir nicht sicher ob ich die Wasserwechsel einer Zeitschaltuhr anvertrauen möchte oder wie bisher weiter das Wasser von Hand wechsel, ob mir ein Becken mit 40 Bechern reicht oder ob ich wirklich zwei Becken fertige.
Jetzt kann es losgehen
Oldschool Quappenaufzucht
Back to the roots - keine Technischen Hilfsmittel mehr
Petrischalen aus Glas für Gelege
bis zu 105 Quappen gleichzeitig möglich
Zwei große Boxen 80x50x18cm für Jungtiere
Eine große Box 80x50x18cm für Landgänger
aber nun zum nächsten Thema........
In der Natur sorgen viele Insekten für Futter.
Nicht nur die Mücken, die ihre Larven in allerlei Wasseransammlungen legen. Microorganismen im Wasser aber auch Pflanzliche Nahrung wie Blütenpollen stehen zur Verfügung.
Auch meine Quappen sollen abwechslungsreich gefüttert werden, deshalb orientiere ich mich an dem, was den Tieren in der Natur zur Verfügung steht.
1. Als Trockenfutter fertige ich über Jahre ein Gemisch aus 100%Spirulina, Brennesselblättern, Blütenpollen, getrocknete schwarze Mückenlarven und vipagran baby, alles mit einem Mörser, zu einem feinen Pulver gemahlen und sparsam verfüttert.
Die Bestandteile des Futters haben verschiedene Rohdichten, die einen schwimmen an der Oberfläche, die anderen gehen sofort unter. Spirulina sollte in Maßen verwendet werden, obwohl es sehr gesund ist, führt eine Überdosierung schnell zu Algenbildung.
Für mich ein wichtiger Bestandteil des Quappenfutters
Blütenpollen aus dem Reformhaus.
als beste Alternative, gerade wenn Quappen in kleinen Behältern aufgezogen- oder in Bromelientrichtern hochgezogen werden bei denen kein Wasserwechsel möglich ist, stellte sich aber eines heraus.
Hikari Micro Wafers ist ein Hauptfutter gepresst als wohl kleines Granulat auf dem internationalen Markt.
Wie klein kann man wohl sehr gut an dem Körnchen auf meiner Fingerspitze erkennen.
Hikari Micro Wafers ist reich an Spriulina-Algen und Astaxanthin für eine lebendige Farbausprägung, gesundes Wachstum und Vitalität.
Modernste Produktionstechnologie liefert ein formstabiles Extrudat-Futter für optimale Nährstoffausnutzung und minimale Wasserbelastung. Mit ausgesuchten Proteinen mariner und pflanzlicher Herkunft für eine hervorragende Spontan- und Langzeitakzeptanz, effiziente Verdauung mit bester Nährstoffausnutzung. Die Wafer sind leichter zu dosieren als Flockenfutter und belasten daher das Wasser weniger.
Bei der Fütterung in einem Bromelientrichter empfehle ich trotzdem einmal die Woche die Lanze des Pump-/Drucksprühers über die Bromelie zu halten um ein kippen des Wassers zu vermeiden.
2.Daphnia pulex lebende Waserflöhe drei mal die Woche.
Daphnien sind vor allem reich an Ballaststoffen und kurbeln somit die Verdauung der Quappen auf natürliche Weise an. Vor allem nach dem Verfüttern von ballaststoffarmen Futter sollten die Flöhe unbedingt als nächstes auf dem Speisezettel stehen.
3.Culex pipiens Schwarze Mückenlarven gefroren und kurz vor der Verfütterung aufgetaut. Die Mückenlarven bestehen zu 82 % aus Wasser, zu 10 % aus Eiweiß, 4 % aus Fett und enthalten die Vitamine A und D sowie wertvolle Ballaststoffe.
Ich bin in der glücklichen Lage sie auch lebend Käschern zu können, unbelastete Gewässer abseits von Landwirtschaft und ohne Fischbestand machen es möglich.
Hierbei ist zu beachten, dass alles was nicht gefressen wird, zu einem nächtlichen Vampir wird.
4. Weisse Mückenlarve Chaoborus (Corethra) plumicornis oder crystallinus.
Lebend der Nährwertgehalt ist nicht sehr hoch sie bestehen aus 89%wasser, 4%Protein bzw. Eiweis und <1 % Fett aber die Quappen sind fleißig am jagen.
5. Artemia lebend, da sie in Salzwasser gezogen werden sollten sie in einem Artemiasieb gut ausgewaschen werden, damit sie die Wasserchemie des Quappenwasser nicht verändern.
Sie sind reich an Proteinen, Vitaminen und Spurenelementen fördern Vitalität und Abwehrkräfte der Quappen.
In einem Reaktor sind sie sehr gut selbst zu züchten
Aber im Handel auch gut erhältlich
Auch wenn ich in einheimischen Tümpeln immer wieder sehe, dass die Kaulquappen und Larven von Molchen sich an roten Mückenlarven laben.......
möchte ich bei der Quappenaufzucht unserer Schützlinge davon abraten ausschließlich rote Mückenlarven zu füttern, deren Herkunft man sich nicht sicher ist.
Sie leben nicht wie die schwarzen oder weißen Mückenlarven im freien Wasser sondern im Bodenschlamm verschiedenster Gewässer.
Dies sind meist Teiche und Tümpel, können aber durchaus auch schadstoffbelastete Abwassergräben sein.
https://www.froschmichl.de/Futter.htm
Darum sollte man lieber auf den Selbstfang verzichten, wenn man nicht wirklich in unbelasteten Gegenden Tümpeln kann und statt dessen gefrostete Mückenlarven wählen. Diese stammen zumeist aus Zuchtanlagen in Asien oder Osteuropa, so dass eine Schadstoffarmut vorausgesetzt werden kann.
Ein gewisses Maß an Skepsis sei aber dennoch angebracht - dies ist jedoch meine persönliche Meinung.
Egal ob gefroren oder als Lebendfutter sind sie meist zu sehr belastet, weil rote Mückenlarven meist in Brackwasser gezogen werden. Also bitte vorsicht, was ihr füttert.
Ich habe sehr viel mitbekommen dass Quappen die vorwiegend mit roten Mückenlarven gefüttert wurden, aufgedunsen waren und letztendlich verendeten. Ob dies nun die Folge von Verdauungsproblemen, Darmverschluss aufgrund der relativ harte Außenhülle der roten Larven war, die zum zum Darmverschluss geführt haben- oder Infektionen wie Bauchwassersucht die letztendlich zum Tod der Quappen führte ist mir nicht bekannt und wurde sicher auch nicht weiter untersucht.
Auch wenn es heißt, gefrorene rote Mückenlarven seien weniger belastet, ein gewisses Maß an Skepsis sei aber dennoch angebracht dies ist jedoch meine persönliche Meinung. Also empfehle ich auf die reichhaltigen Angebote an Lebendfutter zurückzugreifen die in Schadstoffarmen Wasser gezogen sind.
Und so haben wir eine gute Überleitung zum nächten Thema
Da wir in unserer Region von relativ gutem Leitungswasser verwöhnt sind, erübrigt sich eigentlich eine Osmoseanlage. Zur Aufzucht der Quappen strecke ich das Leitungswasser mit „Quappentee“
Das bedeutet, dass ich in kochendes Wasser einige Erlenzapfen lege und über Nacht ziehen lasse. Das Produkt ist eine braune Brühe, die enthaltene Huminsäure macht das Wasser weich und leicht sauer ~PH 6,5 KH 3°GH 5° und wirkt dadurch Antibakteriell. Der Quappentee kann sogar bei geringem Schimmelbefall im Terrarium angewandt werden.
Erlenzapfen
Konzentrat aus dem Sud der Erlenzapfen
Da ich im ländlichen Bereich wohne und unbelastete Erlenzapfen Tütenweise sammeln kann, bin ich nicht auf den Kauf solcher Produkte angewiesen. Doch der Aquaristikfachhandel bietet Erlenzapfen wie auch Seemandelbaumblätter zum Kauf an. Beide Produkte haben die gleiche Wirkung auf die Wasserchemie. Auch das einheimische Eichenlaub bringt eine erwünschte Aufsäuerung des Wassers.
Zur Beregnung, die ich manuell 2x täglich mit einem Drucksprüher von Hand vornehme, benutze ich 50% lauwarmes Leitungswasser und 50% abgestandenes Wasser oder Regenwasser.
Die Qualität des Wassers prüfe ich in gewissen Abständen.
Dazu dienen Tropfentests oder Quick-Tests mit Teststreifen aus der Aquaristik.
Wie auch die Aufzucht der Quappen mit den Jahren immer mehr optimiert wurde, verhält es sich auch mit der Aufbereitung des Wassers.
So habe ich mir nun doch eine kleine Osmoseanlage zugelegt, die für meine Ansprüche und Wasserbedarf vollkommen ausreicht.
erweitert durch eine 24V Boosterpumpe (nichts anderes als bei der Beregnungsanlage) beschleunigt man das Prozédere aufgrund höheren Wasserdrucks.
Osmoseanlage bei der Arbeit, Nutzwasser läuft in einen 50l Eimer mit Deckel.
Nutzwasserproduktion standard ca. 130ml/min nicht unbedingt viel, doch durch die Boosterpumpe erreiche ich einen Wasserdurchlauf von ca. 180ml/min dies ist ausreichend, denn mein Bedarf ist nicht hoch.
Mischingsverhältnis 1/3 Osmose mit 2/3 Leitung. Wert des Leitungswassers (12 °dGH) Wert des Osmosewassers (1°dGH)
.
Anfangs glaubte ich großflächige Terrarien seien gut für die Aufzucht, doch die ständig nötige Hygiene und Reinigung zeigte sich doch deutlich erschwert. Allerdings zeigte sich dass das Wachstum der Nachzuchten wesentlich besser voran schritt als in kleinen Behältern. Ich hatte den direkten Vergleich, denn ein Teil meiner ersten Nachzuchten gingen an Freunde in meiner Nähe und wuchsen defintitiv langsamer als meine und hatten auch nicht die Endgröße meiner Nachzuchten die bei mir verblieben.
AUFZUCHTBECKEN Terrarium 80x60x40cm
Beleuchtung 2x10W LED-Leuchtbalken 6500K 900Lumen
Graubeiner Nachzuchten
Ein Bild heranwachsende Azureus Nachzuchten in abgabefähigen Alter bei der Fütterung aus dem Jahr 2006
Ab diesem Alter stehen Terrarien zur Verfügung.
Die Erkenntnis, dass das Wachstum der Tiere in großen Behältern schneller voranschritt, aber Terrarien doch eher unhygienisch waren, veranlasste mich andere Wege zu gehen.
Auch hier gilt die Hygiene ist das Wichtigste!
Gleich nach gesunder Ernährung und UV gegen Rachitis, fast das Wichtigste.
Deshalb verwarf ich irgendwann die Idee meine Nachzuchten in Terrarien heranzuziehen, sondern ersetzte die Terrarien durch 6 eigens angefertigte Plastikboxen
in den Maßen 80x50x25cm (B x T x H) .
Der Boden wurde mit einer feinen Filtermatte ausgelegt, darauf legte ich gereinigtes und sterilisiertes Laub. Ideal sind Kakao-Blätter von Redfrog-Team Costa Rica, diese vermodern nicht, bleiben formstabil und bringen durch ihre Humminsäure noch ein leicht saures, weniger Bakterienanfälliges Klima in die Aufzuchtbox.
Als Versteck und klettermöglichkeiten liegen große Eichenrindestücke gestapelt übereinander, so biete ich trockene und auch feuchte stellen in der Box.
Ich habe das Futterangebot in Augenschein.
Die Boxen wie auch der Filterschaum können mit Heißem Wasser abgebraust werden.
Das Laub kann heiss gereinigt notfalls auch ausgetauscht werden.
Die Rindenstücke können auch mit kochend heißem Wasser gereinigt werden, werden aber trotzdem nach einiger Zeit ausgetauscht.
In einem Terrarium sind diese Reinigungen unmöglich.
Bei dem starken Stoffwechsel in der Entwicklungsphase ist eine Reinigung wirklich unglaublich wichtig.
.
Nachzuchten abgesammelt
ich habe zwar keine web Smileys die ihr klicken könntet,
aber ich wäre Euch dankbar für ein Feedback.
- was habt ihr vermisst?
- was nicht gefunden?
- welche Informationen dieses Hobbies betreffend bin ich Euch schuldig geblieben.
- war in irgendeiner Rubrik zu viel fachchinesisch?
- oder konntet ihr gar meinen Ausführungen nicht folgen.
Nur durch engen Kontakt mit Gleichgesinnten, Gesprächen auf Börsen und Treffen auch durch viele lange Telefonate mit mittlerweile ganz engen Freunden in ganz Deutschland, Schweiz und Österreich konnte diese Homepage so umfangreich werden.
Ich kann von meiner Warte aus nicht beurteilen welchen Informationsstand
der einzelne Besucher meiner Seite hat.
Nur durch das Äußern von Wünschen Eurerseits welche Thematik ich noch abhandeln soll, oder auf welches Thema ich noch tiefer eingehen müsste kann ich diese Page optimieren.
Eines vorweg, das Thema Krankheiten von Amphibien werde ich nicht aufnehmen, dieses habe ich verlinkt auf zwei tolle Pages meiner Froschkollegen, mehr braucht's im world wide Web nicht.
Eine Selbstdiagnose oder Medikation wäre ohnehin grob fahrlässig.
Hier sollte man immer einen Veterinär konsultieren.