Da ich engen Kontakt zu botanischen Gärten-, enge Freundschaften zu diversen Händlern pflege, habe ich keine Probleme meine Becken naturnah zu Gestalten.
Der Erwerb von Pinienrinde ist nun für keinen wirklich ein Problem
damit ist die erste Hürde ja geschafft.
Das verwendete Laub allerdings sollte nicht zu groß-
und einigermaßen den Habitaten angepasst sein.
Natürlich erfüllt das Laub einheimischer Eichen die gleichen Kriterien, zum einen säuern die Huminsäuren im Eichenlaub die Atmosphäre im künstlichen Biotop etwas an und zudem bietet sie kleinen Fröschen wie Springschwänzen und Asseln ein Versteck.
Wenn da nicht die Haltbarkeit und die Optik wäre.
Ich nutze zum einen Kakao-Blätter
in Große [S]
für die Aufzuchtboxen meiner Frösche.
In den Terrarien nutze ich anfangs das Laub
der amerikanischen Schindeleiche.
[Quercus imbricaria]
Diese stammt ursprünglich aus Südosten und der Mitte der USA also nicht aus den Tropen, dennoch hat sie die gleiche Optik als würde ich Guaba, Calmito oder sonstiges Laub aus den Tropen ordern.
Die Blätter haben für mich die ideale Große für Tinctorius, Ranitomeya und Pumilio, enthalten Huminsäuren und halten im Umfeld eines Regenwaldbiotopes erstaunlich lange.
Frösche legen lieber in halb zusammengerollten Blättern als in den vorgesehenen Leich Häuschen ab.
Also passt für mich alles, auch die Tatsache dass ich an das Laub mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad herankomme und das Laub nicht zuvor um den halben Planeten geflogen oder verschifft werden muss.
Noch unsortiert und unsterilisiert
Undankbare Arbeit, das verlesen des Laubes vor dem Sterilisieren
Bei 160°C für 10Minuten in den Backofen
da ist jedes Insekt, jedes Ei
egal was auch immer
am und zwischen dem Laub ist ziemlich cross.
Nein bei diesen Temperaturen beginnt das Eiweis zu kochen
somit ist jeder Schädling jedes Ei oder Laich
definitiv abgetötet.
das knisternde Laub muss erst einmal abkühlen
dann geht es an das Verpacken
Teils Eigenbedarf, und auch zur Weitergabe
ungezähltes Laub ca. 200/220 Blätter je nach Größe.
sagen wir es mal so, ich stopfe die Tüten eben voll..
Wie bereits erwähnt,
dieses Laub ist nicht nur sehr dekorativ
Es werden auch gerne Gelege darauf abgesetzt.
Zwei Wochen später wieder am turteln
Das nächste Gelege nicht viel größer nur ein 3er
aber von höchster Qualität
Nicht nur Laub gab es an unserem Stand in Marktheidenfeld, Pflanzen, Pinienrinde, beflockte Rückwände und alles was man für die Dekoration eines Regenwald Terrariums benötigt.
Dank Peter Hildebrands DendroSnacks,
2019 größter Stand aller Händler in MHF
an dem ich wieder mitwirken durfte.
Er präsenterte sämtliches Lebendfutter für unsere Pfleglinge in allerhöchster Qualität und Güte.
Selbst die ganz großen in unserem Hobby ordern mein Laub
Thorsten Mahne 'DENDROKELLER'
nutzt es liebend gerne.
https://dendrokeller.jimdo.com/
Laub bietet vielseitige Eigenschaften.
Legt man diese Blätter in Wasser ein, so erkennt man schnell, dass sie einen braun - roten Farbstoff an das Wasser abgeben.
Dies sind die wertvollen Inhaltsstoffe, die unter anderem aus Gerbstoffen bestehen.
Ihnen wird eine sehr pilzhemmende und antibakterielle Wirkungsweise nachgesagt.
Fischhalter schwören auf die Inhaltsstoffe, die bewirken, dass sich die Fische wohl fühlen und der Laich der Tiere im Wasser nicht verpilzt.
Wunden und Entzündungen heilen durch die desinfizierende Wirkung schneller.
Zusätzlich senken die Gerbstoffe auch den pH - Wert des Wassers.
Laub ist aber auch ein gesundes Futter
Viele Quappen ernähren auch durch das sich im Wasser zersetzende Laub.
Landgänger nutzen das trockene Laub am Boden auch gerne als Versteck, zudem timmeln sich in der Laubdecke auch Springschwänze, Milben und anderes Kleinstfutter welches von den heranwachsenden Amphibien gerne angenommen werden.
Grundsätzlich funktioniert auch einheimisches Laub,
leider verrotten unsere Laubarten einfach schneller. Manch einheimisches Laub sorgt auch für unangenehme Gerüche in kleinen Naturbiotop.
Aber nicht nur Laub bringt eine natürliche Optik,
dazu braucht es einiges mehr.
- zum Bespiel Steine -
Um ein ausgewaschenes Flussufer nachzuarmen verwende ich gerne Bruchsteine. Die dann mit in die Rückwand eingearbeitet
und zum Teil mit beflockt werden.
Aber auch am Boden machen sie in Kombination mit Laub und feinen Ästen ein natürliches Bild.
Hier in Kombination mit einheimischen Eichenlaub.
Entweder zerlegt man eine rote Moorwurzel und verwendet den Bruch oder man fertigt sich künstliche, beflockte Äste an.
Rote Moorwurzel [Spinnenholz]
Aquaristikzubehör
Es bedarf nicht vieler Materialien
um den Boden eines Regenwaldes nachzuarmen,
nur etwas Kreativität.
Pinienrinde in 7-15mm
und in 20-40mm Körnung...
zwischen Laub, Ästen und Steinen
und das Thema Boden ist abgehakt.
eines meiner alten Becken aus der Froschperspektive
Ein anderes meiner Becken,
gesundes Microklima ohne Schimmel gut durchlüftet
Pilze würden sich in stehender, verbrauchter Luft
niemals bilden.
Die zweite Möglichkeit ist es, ein Wasserteil anzubieten
in welchem das Wasser mit Heilerde angereichert ist.
Ein nicht unbedingt schöner Anblick,
doch die Prozedur wird von Tieren komischerweise dankbar angenommen.
Ich warte noch auf Bilder, aber ich habe bei telefonaten erfahren, dass Histrionica, Pumilio wie Tinctorius das Bad genossen- und braun wie eine suhlende Sau durch das Terrarium gesprungen sind.
Heilerde ist ein Pulver, welches aus eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen und für verschiedene Anwendungen verarbeitet wird. Es wird meist mit kaltem Wasser verrührt angewandt bzw. eingenommen. Medizinisch gesehen handelt es sich bei Heilerde um ein freiverkäufliches Arzneimittel mit antiacider Wirkung.
Beide Anwendungen brachten bereits Erfolge
in manchen Fällen musste die Haut nach dem Bad
vorsichtig mit einem QTip entfernent werden.
Viele Züchter der Histrionicus Szene bieten alternativ zur Wasserschale ein Matschbad aus Heilerde an. Und siehe da, die Tiere nutzen diese Glegegenheit instinktiv aus.
Auf der DVD über Ophaga Lemanni,
einer in Kolumbien gedrehten Naturdokumentation,
wurde in der Natur beobachtet
und von einem Professor der Universität Bogota dokumentiert,
das die Lemanni sich auf Lehm/Ton setzen um Mineralien aufzunehmen.
Ein matschiger Fußabdruck auf einer Wurzel.
The proof that my red lehmanni has taken a clay bath.
Der Beweis, dass mein roter Lehmanni ein Ton-Bad genommen hat.
diese Erkenntnis machen sich gewissenhafte Halter
wie Eduard Haunold zu Nutzen und bieten Flächen mit Lehm an.
Eduard verwendet eine Styroporplatte darauf eine dünne Schicht Kies.
Den Lehm nur partiell auf Laub,
ungefähr einen Suppenlöffel voll, diesen besprüht er.
Nach 2-3 Wochen wird der Lehm erneuert.
Sobald der Lehm erneuert sei,
säßen ein paar Minuten später die Tiere darauf,
Das mit dem Schlamm im Schälchen wäre ihm zu riskant
da der verflüssigte Lehm an den Fröschen kleben bleibe.
Wir wissen ja aus der Veterinärmedizin dass die Tiere
Medikamente bzw. Wirkstoffe über die Bauchhaut aufnehmen.
Ob dies auch bei Mineralien und Spurenelementen so ist,
ist bisher reine Spekulation.
Alexander Behm erbringt sogar den Optischen Beweis,
dass die Tiere Lehm, bzw. Heilerde oral aufnehmen müssen.
Anhand dessen, was den Darm wieder verlässt.
Er vermute, dass die Tiere es nicht nur über die Haut,
sondern auch beim fressen ihrer eigenen Haut aufnehmen.
Das Bild zeige einen eindeutigen Beweis dafür,
dass Lehm den Darm wieder verlasse.
Aber es sei kein Beweis das die Tiere
dadurch auch die Inhaltstoffe des Lehmes in sich aufnehmen.
Dies sei reine Spekulation.
Tests der Haltung der Tiere mit oder ohne Lehm
zeigten jedoch, dass die Rotfärbung bei Tieren die Lehm
angeboten bekamen wirklich ausgeprägter war.
Bei den Tieren im angrenzenden Becken ohne Lehmflächen war es eher ein orange bis gelb.
Alle Tiere bekamen identisches Futter, Identische UV-Kontentrationen verabreicht und einmal Wöchentlich ihre Mineral/Kalzium Pulver auf die Drosophila.
So hatte die Beobachtung des Professors
der Universität Bogota auch eine sehr positive Auswirkung
auf die Gesundheit der in Gefangenschaft gezüchteten Tiere.
HOUSTON FROGS bringt als erstes
ein Calcium Clay Bath Kit auf den Markt
https://houstonfrogs.com/shop/ols/products/calcium-clay-bath-kit
https://houstonfrogs.com/shop/ols/products/calcium-clay-bath-kit
orginaltext der Verkaufsseite ins deutsche übersetzt:
Das bedeutet, dass ich in kochendes Wasser
eine Hand voll Erlenzapfen lege
und über Nacht ziehen lasse.
Das Produkt ist eine braune hoch konzentrierte Brühe,
die enthaltene Huminsäure macht das Wasser weich und sauer,
wirkt dadurch Antibakteriell.
Der in Froschkreisen so genannte Quappentee
kann bei geringem Schimmelbefall im Terrarium
sehr gut angewandt werden
und zeigt innerhalb kurzer Zeit bereits Wirkung.
Konzentrat aus dem Sud der Erlenzapfen
auch gut geeignet zur Wasseraufbereitung
in der Quappenaufzucht
Da ich im ländlichen Bereich wohne
und unbelastete Erlenzapfen Tütenweise sammeln kann,
bin ich nicht auf den Kauf solcher Produkte angewiesen.
Doch der Aquaristikfachhandel bietet Erlenzapfen
wie auch Seemandelbaumblätter zum Kauf an.
Beide Produkte haben die gleiche Wirkung auf die Wasserchemie.
Auch das einheimische Eichenlaub
bringt eine erwünschte Aufsäuerung des Wassers.
Der Sud fängt allerdings nach kurzer Zeit an
unangenehm zu riechen,
daher rate ich davon ab eine große Menge
auf Vorrat zu fertigen.
kleine Eichenblätter getrocknet,
sowohl für Aufzuchtbecken
wie auch zur Wasseraufbereitung geeignet.
Kakao Blätter getrocknet,
sowohl für Aufzuchtbecken
wie auch zur Wasseraufbereitung geeignet.
Seemandelbaumblätter getrocknet,
sowohl für Aufzuchtbecken
wie auch zur Wasseraufbereitung geeignet.
Für alle die es ganz bequem lieben, und das sind leider ganz ganz viele , das Internet liefert das fertige Substrat auch frei Haus, so muss man es nur noch in eine Sprühflasche füllen und auf die befallene Stelle sprühen.
Ich habe es zusammen mit guten Filterbakterien gerne zum animpfen neuer Filter in meinen Terrarien im Haus, die Dosierung im Wasser sollte wirklich gemächlich erfolgen.
Und noch eines, ich gehe gerne in den ortsansässigen Fachhandel um diesen zu unterstützen und mich mit Fachleuten zu unterhalten, man glaubt gar nicht wieviel Kontakte man dort über die Jahre knüpfen kann.
Der Trugschluss, das übermäßige Einsetzen von Springschwänzen und Asseln in das Terrarium würde gegen Schimmelbefall helfen ist lachhaft, Springschwänze wie auch Asseln verschmähen zwar keinen Schimmel, deshalb ist er in der Springschwanzzucht auch nicht nicht als schlimm zu betrachten. Doch so ausgehungert können die Springschwänze gar nicht sein, dass sie sich ausschließlich von Schimmel ernähren, bei so reichhaltigen Nahrungsangebot welches in unseren Becken herrscht.
Zusammenfassend ist eine gute Durchlüftung und ein gesundes, saures Klima das beste Mittel gegen Schimmel.
Materialien die einen leichten Befall vorweisen, mit ToruMin, JBL Tropol, Dennerle Humin Elixier und und und..oder eben selbst gefertigten Huminsäure-Konzentrat behandeln, was meist nach drei Behandlungen in der Woche zu verschwinden des Schimmels führt.
Alle Chemie bitte aus dem Terrarium lassen, denkt an Eure Tiere die das Terrarium mal bewohnen sollen. Abschließend möchte ich Euch nun wünschen dass Ihr gar nicht erst in Zugzwang kommt. Doch wenn wünsche ich Euch viel Erfolg mit dieser Methode, sie hat bisher schon unzählige Male funktioniert. Es ist wirklich ein Thema zu dem ich so unglaublich oft befragt wurde.
Im Gegensatz zu Schimmel sind Pilze ein Zeichen für ein gesundes aber feuchtes Microklima.