Als Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen werden Pflanzen bezeichnet,
die auf anderen Pflanzen wachsen.
Der Vorteil dieser Lebensweise ist die bessere Verfügbarkeit von Licht,
das am Waldboden (bzw. Meeresboden) ein limitierender Faktor für das Pflanzenwachstum ist.
Der Nachteil der atmosphärisch epiphytischen Lebensweise ist jedoch, dass eine kontinuierliche Versorgung mit Wasser und Nährstoffen aufgrund der fehlenden Verbindung zum Erdboden nicht immer gewährleistet ist.
Die Epiphyten haben im Laufe der Evolution unterschiedliche morphologische und physiologische Anpassungen entwickelt, um sich von der Wasser- und Nährstoffversorgung des Erdbodens unabhängig zu machen.
Im klassischen Sinn sind Epiphyten jedoch keine Phytoparasiten,
da sie das Bast, das Gewebe ihrer Wirtspflanze nicht anzapfen.
Der Begriff Epiphyten ist kein für Orchideen exklusiv genutzter Begriff. Epiphyten beschreibt vielmehr jede Pflanze, die ihr Wurzelwerk über dem Boden hat.
Es gibt unzählige Spezies an Miniatur Orchideen.
Unter natürlichen Umständen sind diese in tropischen Regenwäldern anzutreffen. Wegen ihrer natürlichen tropischen Umgebung, sollte die Orchidee unter warmen und humiden Konditionen gehalten werden, sowie stets befeuchtet werden.
Nachts sollten epiphytische Orchideen,
aufgrund fehlender Photosynthese jedoch nicht mehr nass sein.
Feuchtigkeit sollte daher nicht mit Nässe verwechselt werden.
Die epiphytischen Orchideenarten wachsen auf baumähnlichen Strukturen. Obwohl sie auf Bäumen wachsen, beziehen sie ihre Nährstoffe nicht über den Baum. Sie befestigen sich vielmehr mithilfe ihrer fleischigen Wurzeln an den Ästen und der Rinde der Bäume.
Dabei wird nur die organische Substanz die sich zwischen den Wurzeln und Zweigen anhäuft als Nährstoffe von der Pflanze aufgenommen.
Eine große Zahl an Orchideenarten besitzen Pseudobulben, die als Wasser- und Nährstoffspeicherorgane dienen. Bei einer anhaltenden Trockenperiode oder während der Ausbildung von Früchten werden diese Vorräte genutzt.
Eine Anpassung an die schnelle Aufnahme von Wasser und Nährstoffen haben viele Orchideen und einige Araceen entwickelt. Das Velamen radicum ist ein wurzelumhüllendes Gewebe mit einer schwammähnlichen Struktur, welche Wasser und in ihm gelöste Nährstoffe schnell aufnimmt und an die Wurzel weiterleitet.
Es gibt auch einige Arten von epiphytischen Orchideen, die an Felsen wachsen. Da die Epiphyten an Bäumen oder Steinen wachsen, stehen sie immer in offenen luftigen Umgebungen.
Meist sind dies Hochlandarten, die in unseren Terrarien
aufgrund fehlender Nachtabsenkung
nicht kultivierbar sind
Man sollte sich daher immer über die Bedürftnisse
bezüglich Wärme, Feuchtigkeit, Lichtbedarf
der Orchidee im Klaren sein.