Bauphase10 2 Jahre später
Unser Alltag ist geprägt von Stress und Zeitdruck.
100%tige Konzentration und Termindruck im Job.
In der Freizeit hetzen wir von einem Termin zum anderen
die Entspannung bleibt dabei häufig auf der Strecke.
Ich bin ein Mensch
der das Leben gerne mal entschleunigt,
nebst der vielen Termine und Verpflichtungen
gerne mal Tage nur für sich
zur Enspannung und zum Durchatmen frei hält.
Raus aus dem Hamsterrad!
ein wichtiger Grundsatz!
Je stiller wir sind, umso mehr hören wir.
Je langsamer wir leben, umso mehr Zeit haben wir.
Je mehr Liebe wir verschenken,
umso reicher wird unser Herz....
Deshalb nutze ich meine wenige Freizeit
sinnvoll und mit bedacht.
Statt spotify music
oder 600GB mp3 random abzuspielen,
sitze ich einfach gerne mal im Loungsessel
und lege eine gute alte Vinyl Platte auf
und genieße das knistern eines alten Albums
während ich in Erinnerungen schwelge.
Auch wenn ich nach knapp 22 Minuten
bereits wieder aufstehen muss
um die Langspielplatte zu wenden.
Es hat für mich einfach seinen besonderen Charme,
wie auch der Anblick meiner neuen Anlage.
Ständig erreichbar zu sein und immer zu schauen,
was die anderen im Netz so treiben, kann uns wirklich stressen.
Deshalb gönne ich mir Zeiten
zu denen ich offline- und einfach nicht erreichbar bin.
Sei es nun hoch auf einem der Gebirge
die mich hier in diese Gegend umgeben
auf denen ohnehin kein Mobilfunknetz angeboten wird,
oder einfach bei ausgeschaltetem Handy
in meinen Räumen.
Kein Fernseher, keine manipulierenden Medien
und vor Allem keine Schreckensnachrichten!
Einfach nur Musik
und diesen wundervollen Anblick
Selbst den Rufen der Frösche zu lauschen
und mal ein Buch zu lesen
statt hunderte Quappen zu versorgen
helfen wirklich mal zur Ruhe zu kommen.
Früher dachte ich auch ich müsse unbedingt züchten
um das Hobby finanzieren zu können,
ich lache heute noch .
Im Jahre 2015 als ich für mich entschied kürzer zu treten,
zitierte ich Sir Rob Hill mit den Worten:
"Mein Ziel ist es, mir ein Leben aufzubauen,
von dem ich mich nicht im Urlaub erholen muss."
Ich denke dies ist mir gut gelungen.
"Es liegt in der Natur des Menschen
immer nach noch mehr zu streben,
geht es ihm gut,
hat er Haus, Kinder und Auto,
könnte es ja vielleicht
doch noch ein besseres Auto sein."
"Erst wenn man tatsächlich verstanden hat
das zu schätzen was man bereits erreicht hat,
hat man wahren Reichtum erreicht!"
Ich liebe die Natur,
verbringe viel Zeit in unserer Flora und Fauna.
Meist sogar mit einer Kamera bewaffnet
um die vielen unglaublichen Motive
die die Natur uns manchmal bietet
für immer festzuhalten zu können.
Und wenn ich Zuhause bin
habe ich mein eigenes kleines Biotop.
Ein Anblick der mich alles Negaive
was uns gerade alle belastet
für kurze Zeit vergessen lässt.
Die beeindruckende Größe der neuen Becken
war jede Arbeit, jede Investition Wert.
Auch den schmerzhaften Verzicht auf eine größere Artenvielfalt.
Natürlich waren meine 14 Becken damals
unglaublich schön bewachsen
und nicht nur die Terrarien beeindruckten,
jedes meiner Froschpaare war
gesund gewachsen und wohl genährt,
nicht eines meiner Tinctorius Weibchen
hatte einen ausgeprägten Dendrobatenbuckel,
jedes Tier war unglaublich schön gezeichnet
für mich und jeden Besucher eine Augenweide.
Doch die Pflege einer solch umfangreichen Anlage
machte auch richtig Arbeit.
Nebst der Becken war auch die Aufrechterhaltung
der Futtertierzucht eine zeitraubende Arbeit.
Ein abwechslungsreicher Speiseplan
war für mich nebst Vitaminen und UV-Bestrahlung
die Grundvorraussetzung einer erfolgreichen Dendrobatenhaltung.
Viele Frösche bedeuten auch viele Quappen und Nachzuchten
die auch versorgt werden mussten.
Das Hobby wirklich genießen konnte ich tatsächlich nicht.
Nach 8 bis 12 Stunden Arbeit
fielen noch einige Stunden im Froschraum an.
Heute stehen meine Besucher
vor gerade noch drei großen Becken
die nicht viel weniger Fläche für sich beanspruchen
als meine alte Anlage
und wissen zunächst gar nicht was sie sagen sollen.
Nach einem ersten Wow, ist erst einmal unheimlich still.
Die Tatsache, dass einige Besucher mehrfach
eine Anfahrt mit bis zu 6 Stunden Fahrzeit,
für nur einen Weg auf sich nehmen
um meine Räume aufzusuchen
zeigt dass es die Arbeit wirklich Wert war.
Auch ich genieße die unglaubliche Größe
und Tiefenwirkung dieser Terrarien
in vollen Zügen,
ein ganz anderer Anblick als viele
kleine aneinandergereihte Terrarien.
Das Sahnehäubchen
ist die vereinfachte Pflege dreier riesiger Becken.
Nach einem stressigen
und nervenaufreibenden Arbeitstag
nach Hause kommen und einfach nur
diese herrliche Atmosphäre genießen.
Becken die für die Ewigkeit gebaut wurden.
massive Wurzeln die zu meiner Lebenszeit
sicher nicht verfaulen werden.
Hochwertige Glas-Terrarien
die zusätzlich zur Stoßverklebung mit Silikon
nochmal mit Innotec nachgefugt wurden.
Andere sanieren bereits nach knapp einem Jahr
ihre zuvor hoch gelobten Forex Becken.
Pflegeleicht sollte meine Anlage sein,
Beständigkeit sollten Anlage sowie das Interieur haben
und eine Oase der Entspannung sollte sie sein.
So war es geplant
und so habe ich es 1:1 umgesetzt.
Dank hunderter Miniaturorchideen
die zu verschiedenen Jahreszeiten in Blüte stehen
und wunderschöner tropischer Blattpflanzen
gibt es auch immer wieder neues zu sehen.
Es ist ja mittlerweile nichts neues mehr,
dass meine Terrarien auf Materialien basieren
die im feuchten Milieur einfach auch Bestand haben,
über die Experimentierphase bin ich seit 17 Jahren hinaus.
Nun will ich Euch nach zwei Jahren
einen kleinen Einblick gewähren
in die Entwicklung
der dreieinhalb verbliebenen Terrarien.
Zur Erinnerung:
es handelt sich um drei Terrarien mit den Maßen
80cm Breite x 60cm Tiefe und 120cm Höhe.
Ausgeleuchtet von 2 Arcadia Jungle Dawn LED Bars,
je 34 Watt, 570 mm, je 216 LEDs
Lichtleistung 11174 Lumen durch
„Full-Spectrum High Output“ LED-Dioden
6200K Tageslichtspektrum.
11174 Lumen pro Becken
die erschreckend viel Licht produzieren.
Für manche Pflanze die sonst im oberen Bereich kultiviert wurde,
wirklich zu viel des Guten.
Hier musste ich die vordere Arcadia um 6cm anheben und die Lichteinwirkung reduzieren.
Manche Pflanze verlangte trotz allem nach einem neuen Stadort,
eher etwas tiefer im Halbschatten.
Jedes der drei Becken hat ein Rinnsal und gefiltertes Wasser.
Wirklich nur ein kurzes Rinnsal
um eine Frischwasserstelle anzubieten
jedoch kein Stagnationswasser.
Zudem nutze ich natürlich
auch sehr gerne die Verdunstungsfeuchte.
Das Versumpfen des Bodens
ist in jedem meiner Becken ausgeschlossen.
Ich nutze in jedem meiner Becken doppelte Böden,
die auf Lichtrasterplatten oder Filtermedienauflagen basieren
und zusätzlich mit Lochplatten mit 3mm Lochung
oder feinen Kunstoffgittern abgedeckt sind.
Der Bodenbelag bzw. das Substrat variiert immer ein wenig
besteht jedoch zu 50% aus grober
gedämpfter Pinienrinde 20-40mm Körnung.
Je nach Bepflanzung muss das Substrat
allerdings noch aufgehärtet werden.
Ich nutze weder ein Vlies, noch Filtermatten
die sich mit der Zeit ohnehin verdichten.
Meine Pinienrinde wird gewaschen
und im Backofen bei mindestens 80°C sterilisiert
oder ich kaufe die Pinienrinde bei Freunden,
die sie Dämpfen.
So ist der Bodenbelag definitiv von Schädlingen befreit
und ich habe keinen Abrieb,
der durch die feinen Gitter ins Wasser fallen könnte.
Weitere Bestandteile des Substrates
seit 2019 sind
Kokosfasern, Bims, Zeolit oder Aktivkohle,
Blähschiefer, Pinienrinde und Vulkangranulat
10-16mm und 18-40mm Körnung
und darunter Tropica Soil
um allem ein möglichst natürliches Aussehen zu verleihen
kommen neben Laub
noch trockene Gräser, Schilf und Spinnenholz hinzu.
Um das Substrat nicht zu mineralisch zu gestalten
reichere ich es mit Tropica Soil von 3mm Körnung an
und senke somit den pH-Wert.
Tropica Aquarium Soil wird aus wertvollen Tonerden gebrannt
gewährleistet von Beginn an
ein gutes und aktives Pflanzenwachstum.
Angeimpfte Moose breiten sich schnell aus
So hat man im Handumdrehen eine natürliche Optik
So manches künstliche Habitat
besteht in Bodennähe jedoch nur aus Laub.
Ganz nach seinem natürlichen Vorbild.
Technische Details zur Entstehung der Becken
kann man der gesamten Bauphase 10 entnehmen.
Das anfangs erwähnte halbe Becken
hat die Maße 80cm Breite, 50cm Tiefe und 40cm Höhe
eines der kleinen alten, von dem ich mich nicht trennen konnte.
Dieses relativ flache Becken, bekommt von meinen Besuchern
nicht weniger Aufmerksamkeit als die drei großen Terrarien
und weil dieses Hobby einen nie los lässt,
gesellen sich nun bald zwei weitere
dieser flachen Becken hinzu.
Es gibt zwei Arten von Froschhaltern
die einen sind auf eine sehr große Artenvielfalt-
und möglichst viele Nachzuchten bedacht.
Gerade bei vom Aussterben bedrohten
oder seltenen Tieren eine Vorgehensweise
die durchaus Berechtigung hat!!
Die Größe der Becken, sowie wie die Bepflanzung
werden deshalb auf ein Minimum reduziert.
Die Anlagen von 20/30/40/50 Terrarien
sind meist auch auf Grunde ihres Umfangs
im Keller platziert
und werden nur dann aufgesucht
wenn die Arbeit ruft.
An sonsten wird den Tieren
möglichst viel Ruhe gelassen
um sie in ihrer Reproduktion nicht zu stören.
Zeitigung und Pflege der Gelege
entfällt bei diesen Tieren ohnehin,
da es sich bei diesen Tieren meist
um große oder kleine Oophagen handelt,
die Ihre Brutpflege selbst übernehmen.
Und dann gibt es eben die Froschhalter
deren Anlage Teil des Wohnraumes sind.
Deren Terrarien
den gesetzlich vorgegebenen Lebensraum
um ein vielfaches überschreiten.
Dessen Becken sehr liebevoll
und habitatgetreu eingerichtet sind.
Die auch sehr viel Wert auf die Bepflanzung legen.
Deren Terrarienbewohner
einen sehr großen und natürlichen Lebensraum vorfinden.
Froschalter die ihre Freizeit
unglaublich gerne damit verbringen,
das Verhalten ihrer Amphibien zu studieren.
Zu diesen Leuten zähle ich mich auch.
Ich kenne die aktiven Zeiten alle meiner Frösche
und ihre Bewegungsradien ganz genau.
Ich habe über Jahre unter Beweis gestellt,
dass eine Vergesellschaftung
zweier Arten durchaus möglich ist.
Vorrausgesetzt der Lebensraum,
ist so groß gewählt
dass jede Art ihr eigenes
auf sie abgestimmtes Revier vorfindet.
So dass sich beide Arten
zwar in ihren Lebensräumen begegnen,
sich aber wenig füreinander interessieren.
Es sei denn, eine der Arten
befindet sich in der Brutpflege.
Hier wird sicher mal kurz klar gestellt,
dieser Bereich ist jetzt für gewisse Zeit tabu
und weiter passierte wirklich nichts.
Ich habe diese Lebensräume
für meine Tiere geschaffen.
Um diese Aussage zu untermauern
das Panorama aus den Lounge-Sesseln
etwas näher am Geschehen
Beginnen wir mal mit dem linken Becken
Besatz 6.3 Agalychnis lemur
Die Bepflanzung habe ich ziemlich robust gewählt
meist Aroids.
Die Lemuren sind nun keine Schwergewichte,
aber ihr bevorzugtes Futter, die Heimchen
würden mir alle filegranen Pflanzen fressen.
Es werden auch Drosophila und Terfly angenommen
doch tatsächlich bevorzugt ist das Heimchen.
Meine Agalychnis lemur waren
ursprünglich vergesellschaftet mit
2.2 Phyllobates terribilis blackfeet.
Eine Vergesellschaftung die tatsächlich nicht funktionierte.
Lemuren sind sehr träge, nachtaktive Tiere
ihre Jagd-Aktivität erstreckt sich
über den oberen Bereich des Beckens.
Der Boden wird nur aufgesucht um zu baden.
Lemuren benötigen in einem solch strukturierten Terrarium
ein wirklich reichhaltiges Futterangebot.
Jedoch bleibt nach der Nacht einfach zu viel Futter übrig.
Ein Terribilis hingegen, ist ein flinker Jäger
und hat leider kein sehr ausgeprägtes Sättigungsgefühl.
Eine Tatsache die in dieser Vergesellschaftung
irgendwann zur totalen Verfettung
der Phyllobates terribilis geführt hätte.
Ich entscheide immer zum Wohle der Tiere.
So zogen die vier Brummer
zu einem sehr engen Freund.
Aber nun zum Becken:
Ich liebe Philodendren, begann ursprünglich
mit Philodendron verrucosum, P. plowmanii, P. crytallinum,
P. rugapetiolatum & co.
In meinen Becken fanden die Pflanzen Idealbedingungen vor.
Sie schossen geradezu in die Höhe,
jedes weitere Blatt war um ein vielfaches größer und schöner.
Letztendlich wurde es sehr schnell zu gedrungen
und viel zu dunkel im Becken,
ein Zustand welchen keine der Aroids wirklich mag.
Die Alternative waren Anthurien
Anthurium warocqueanum, veitchii, pallidiflorum,
bullatus, bakeri & co. die sich sichtlich wohl fühlen.
Pflanzen für die in der Zeit
als das Becken entstand
wirklich astronomische Preise abgerufen wurden.
Doch die Lemuren lieben diese Pflanzen
und für meine Tiere ist mir nichts zu teuer.
Ristolochia leuconeura
Anthurium warocqueanum
Anthurium veitchii
Anthurium pallidiflorum
Anthurium pallidiflorum
Bevorzugt schmale oder ganz frische,
weiche Blätter dienen als Schlafplatz.