Da Heimchen in unserem Klimagebiet
nur in der Umgebung des Menschen überleben können,
werden sie auch gerne als Hausgrillen bezeichnet.
Generell sind Heimchen
zwar auf höhere Temperaturen angewiesen,
reagieren jedoch nicht sehr sensibel
auf Temperaturschwankungen.
So zeigen sich die erwachsenen Tiere
sich auch noch bei Temperaturen
um die 5°C (bis 35°C) aktiv.
Für kurze Zeit können in allen Stadien
selbst Minustemperaturen
für einige Stunden ertragen werden.
Die ursprüngliche Heimat der Heimchen liegt in südlichen Ländern,
von wo aus sie nach Mitteleuropa eingeschleppt wurden,
unter anderem auch als Futtertiere.
Heimchen werden im Handel
meist in gelochten Plastikdosen angeboten.
Darin befindet sich zwar meist
ein Futtergranulat,
welches jedoch nicht den Bedarf an Eiweis deckt!!
Füttert man kein Eiweiss
z.B. in Form von Fischfutterflocken zu
decken die Heimchen Ihren Bedarf
indem sie ihre Artgenossen fressen.
Hierzu eignen sich die billigsten
Teichflocken in der Dose oder Tüte.
Wichtig für das Überleben in der Verkaufsbox
ein streifen einer frisch geschälten Karotte,
denn die Feuchtigkeit des Karottenstreifens
deckt den Flüssigkeitsbedarf der Heimchen.
Bei konstanten Temperaturen
(wie in geschlossenen Räumen üblich)
erfolgt die Vermehrung bei den Heimchen ganzjährig,
was sich auch sehr gut
am andauernden Zirpen der Männchen erkennen lässt.
Die männlichen Heimchen versuchen
auf diese Weise die Weibchen anzulocken.
Das Zirpen beginnt in der Regel in der Dämmerung
und hält bis tief in die Nacht an.
Zur Fortpflanzung besteigt das Weibchen den Rücken des Männchens und das Männchen gibt eine Spermatophore (Samenpaket)
in den Geschlechtsweg des Weibchens ab.
Anschließend verbleiben beide Tiere
noch etwa für 40 Minuten in direkter Nähe zusammen.
Dabei achtet das Männchen darauf,
dass das Weibchen die Spermatophore nicht auffrisst, bevor die Samenfäden in ihre Geschlechtswege eingedrungen sind.
Ein bis zwei Tage nach dem Geschlechtsakt legt das weibliche Heimchen die Eier mit Hilfe ihres Legebohrers in warme, feuchte Spalten oder weiche Substanzen ab.
Während einer Legeperiode legt das Weibchen
zwischen circa 100 bis 150 Eier ab.
Die Heimchen-Larven häuten sich acht- bis zehnmal
und erreichen bei Zimmertemperatur
etwa nach 30 bis 35 Wochen das Erwachsenenstadium.
Liegen höhere Temperaturen
wie beispielsweise in einer Backstube vor,
kann sich die Entwicklungszeit
auf circa 10 bis 15 Wochen verkürzen.
Bei Temperaturen unter 16°C
kann in der Regel keine Entwicklung mehr stattfinden.
Erwachsene Heimchen (Imagines)
können bis zu zehn Wochen alt werden.